DAS VERMÄCHTNIS DER FRIEDE TRAURIG - THE LEGACY OF FRIEDE TRAURIG

Jewish Museum Berlin Deutschland

2014

'It's never too late to have a happy childhood' - 100 dolls made out of wire, train gravel & newspaper ‘Eyes of God’ -100 stones/train gravel wrapped in wire. The Legacy of Friede Traurig Once upon a time there lived a Social Conscience. Once upon a time there lived the History of the Social Conscience. Once upon a time the History of the Social Conscience was lost and then Hope came to help find the Social Conscience. Once upon a time Hope got lost trying to find History which also got lost trying to find the Social Conscience. Once upon a time Hope and History got lost trying to find Social Conscience. And so there came to be a Social Conscience without Hope and without History. But there is more than one History and there is more than one Hope and suddenly to the amazement of some and to the fear of others, there was a Memory that discovered that there is more than one Social Conscience. So once upon a time in another History, another Hope was found trying to look for another Social Conscience but instead found a treasure of Consciences with again other Histories. And in one of those Histories, Hope found the treasures of legacies. And so it came that Hope was tired, very very very tired from searching, from losing its way, from drifting into galaxies of dark mysteries and so Hope lay down to rest. And as Hope lay down its head, Hope fell into a deep deep sleep and Hope dreamt. But the dreams were covered in dust, or so Hope thought. But as the moon shone and as the moon rose, Hope saw that the dust was just a black veil of crystalized tears and as the moon rose so did it take the veil with it and the dreams were free to be who they are. Once upon a time a dream came to Hope and the dream was the story of the legacy. And the legacy was endless and the legacy was as infinite as Hope itself. The legacy was curious and the legacy was brave, but the legacy was cold and the legacy was lonely and so it came that the legacy was drawn and enticed by the Womb where it found warmth and protection from the cold, where it found comfort and peace and love. And the legacy grew in this wonderful new world where it found itself. The legacy flourished and was nurtured and the legacy was happy. The legacy grew in knowledge, the legacy grew in love and it grew so much that the Womb could not contain it any more and so it came that the Womb told the legacy that Time has come. And so it was that Time came to give birth. Once upon a time, Time came to the Womb and told Womb that it is now the right moment to deliver. And so it was that the waters burst and Womb gave birth to the legacy. Time was very happy and grateful that the legacy was born healthy, without problems, but the Womb was sad in knowing that the legacy will leave and make a life for itself in a world unknown, and the Womb knew that there was nothing born without problems and the Womb knew that if there was no visible problems now, the problems will certainly come. So Time and Womb held hands and there was a gentle breeze of peace in the air. When Hope woke up it realized that it had had a dream. And the dream was called The Legacy of Friede Traurig. execurtix: Deborah Wargon last dated 2014, Berlin Das Vermächtnis der Friede Traurig Vor langer, langer Zeit lebte einst ein soziales Gewissen. Vor langer, langer Zeit lebte einst die Geschichte des sozialen Gewissens. Vor langer, langer Zeit verirrte sich die Geschichte des sozialen Gewissens, und es kam die Hoffnung, um bei der Suche nach dem sozialen Gewissen zu helfen. Vor langer, langer Zeit verirrte sich die Hoffnung bei der Suche nach der Geschichte, die sich auf der Suche nach dem sozialen Gewissen ebenfalls verirrte. Vor langer, langer Zeit verirrten sich die Hoffnung und die Geschichte auf der Suche nach dem sozialen Gewissen. Und so kam es, dass es ein soziales Gewissen ohne Hoffnung und ohne Geschichte gab. Doch es gibt mehr als eine Geschichte und es gibt mehr als eine Hoffnung, und plötzlich – einige waren darob erstaunt, anderen bereitete es Angst – gab es ein Gedächtnis, welches die Entdeckung machte, dass es mehr als ein soziales Gewissen gibt. Vor langer, langer Zeit, in einer anderen Geschichte, fand man eine andere Hoffnung, die versuchte, ein anderes soziales Gewissen zu finden, doch stattdessen fand sie einen Schatz angefüllt mit zahlreichen Gewissen, die wiederum ihre eigenen Geschichten hatten. Und in einer dieser Geschichten fand die Hoffnung die Reichtümer der Vermächtnisse. Und es geschah, dass die Hoffnung müde wurde. Nach all dem Suchen, nach seinen Irrwegen, nach seinen Abschweifungen zu Galaxien voll dunkler Geheimnisse wurde die Hoffnung sehr, sehr, sehr müde, und so legte sich die Hoffnung hin, um sich ein wenig auszuruhen. Und als die Hoffnung ruhte, fiel sie in einen tiefen, tiefen, tiefen Schlaf. Und die Hoffnung träumte. Allerdings waren die Träume ganz mit Staub bedeckt, oder so kam es der Hoffnung zumindest vor. Doch als der Mond schien und immer höher stieg, sah die Hoffnung, dass der Staub bloß ein schwarzer Schleier aus kristallenen Tränen war, und als der Mond immer höher stieg, nahm er den Schleier mit sich fort und die Träume waren frei, der oder die zu sein, die sie sind. Vor langer, langer Zeit kam ein Traum zu der Hoffnung, und dieser Traum barg die Geschichte des Vermächtnisses. Und das Vermächtnis war endlos und das Vermächtnis war genauso unbegrenzt wie die Hoffnung selbst. Das Vermächtnis war neugierig und das Vermächtnis war tapfer, aber dem Vermächtnis war kalt und das Vermächtnis war einsam, und so geschah es, dass sich das Vermächtnis vom Mutterleib angezogen fühlte, wo es Wärme und Schutz vor der Kälte fand, wo ihm Geborgenheit und Frieden und Liebe zuteil wurden. Das Vermächtnis wuchs in dieser wunderbaren neuen Welt, in der es sich fand. Das Vermächtnis gedieh und es wurde gut genährt und das Vermächtnis war glücklich. Das Vermächtnis nahm an Wissen zu, das Vermächtnis nahm an Liebe zu, und es nahm insgesamt so sehr zu, dass der Mutterleib es nicht mehr fassen konnte, und so geschah es, dass der Mutterleib dem Vermächtnis sagte, dass die Zeit gekommen sei. Und so geschah es, dass die Zeit zu gebären kam. Vor langer, langer Zeit kam die Zeit zum Mutterleib und sprach zu ihm, dass nun der rechte Moment zum Entbinden gekommen sei. Und so kam es, dass die Wasser brachen und der Mutterleib das Vermächtnis gebar. Die Zeit war sehr glücklich und dankbar, dass das Vermächtnis gesund auf die Welt kam und keinerlei Schwierigkeiten hatte, doch der Mutterleib war traurig, da er wusste, dass das Vermächtnis in die Welt hinausziehen würde, um in der Fremde seinen eigenen Weg zu gehen, und der Mutterleib wusste, dass nichts ohne Schwierigkeiten geboren wird und dass selbst wenn jetzt noch keine Probleme zutage traten, die Probleme auf jeden Fall noch kommen würden. So hielten die Zeit und der Mutterleib einander an den Händen, und die Luft war erfüllt von einem sanften Hauch Frieden.   Als die Hoffnung erwachte, wurde ihr bewusst, dass sie geträumt hatte. Und der Traum wurde fortan Das Vermächtnis der Friede Traurig genannt.   Testamentvollstreckerin: Deborah Wargon Berlin 2014